Offener Brief an das Präsidium des Hamburger Fußballverband e.V.

von Redakteur

Sehr geehrtes Präsidium des Hamburger Fußballverband e.V.,

in Vorbereitung auf den diesjährigen Verbandstag am 11.06.2025 wurden mit der erneuten Einladung vom 16.04.2025 die vom Präsidium des HFV ausgearbeiteten Änderungsanträge zur Satzung veröffentlicht.

Dieser Antrag sieht unter anderem eine Anpassung der Satzung §34 Absatz (11) vor, wonach der Wahlvorgang bei der Fachversammlung der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter erheblich geändert werden soll.

Wir als Bezirksschiedsrichterausschüsse möchten uns in aller Form gegen diesen Antrag aussprechen, der weder mit dem Schiedsrichterbereich in Hamburg abgestimmt noch vor der offiziellen Veröffentlichung in irgendeiner Form kommuniziert wurde. Dieses Vorgehen entspricht in keiner Weise dem familiären und vertrauensvollen Miteinander, welches wir als Bezirksschiedsrichterausschüsse mit den anderen Gremien des HFV pflegen wollen und das wir andersherum von diesen erwarten.

Wir als Vorsitzende und Beisitzende der sieben Bezirksschiedsrichterausschüsse (BSA) werden von den Vereinen des HFV anhand der Anzahl anrechenbarer Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter gewählt und dem Präsidium zur Berufung vorgeschlagen. Dies unterscheidet uns von allen anderen Gremien des HFV, wie beispielsweise dem Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball oder dem Verbands-Jugendausschuss, bei denen es keine eigenständigen Bezirksvertreter gibt. Die Vereine sprechen somit uns als BSA mit regelmäßig breiter Zustimmung das Vertrauen aus, ihre Interessen sowohl auf Bezirks- wie Verbandsebene zu vertreten. Als BSA sind wir für alle Belange der Vereine und ihrer Schiedsrichterinnen & Schiedsrichter zuständig und dienen den Vereinen als verlässliche Dienstleister.

Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Lehrabende, der Durchführung von Lehrgängen und Veranstaltungen für die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im Breitensport, wie beispielsweise Fortbildungen oder Ehrungen, der Ausbildung neuer Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter bei den Anwärterlehrgängen/Neulingslehrgängen und dem Ansetzungswesen pflegen wir ein enges Verhältnis zu unseren Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern sowie zu allen von den Vereinen des HFV benannten Schiedsrichterobleuten. Dadurch sind sowohl die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter als auch die Vereinsschiedsrichterobleute im Stande, unsere ehrenamtliche Arbeit bewerten zu können.

Dies trifft in Bezug auf den Verbandsschiedsrichterausschuss (VSA) nicht zu. Der VSA steht lediglich mit einem kleinen Teil der Hamburger Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter (ab der Landesliga Herren aufwärts) in Kontakt. Nur dieser Teil der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter ist von den Aufgaben und der Arbeit des VSA unmittelbar betroffen. Die Vereinsschiedsrichterobleute können die Arbeit des VSA nicht bewerten, weil keine Berührungspunkte und Kenntnisse bestehen. Dafür haben sie ihre Bezirksschiedsrichterausschüsse zur Berufung vorgeschlagen. Dieses Kaskadierungsprinzip ist demokratisch fest verankert und sorgt dafür, dass verschiedene Ebenen kompetent abgedeckt werden: Jede und jeder wählt die Ebene, die eingeschätzt werden kann.

Des Weiteren möchten wir ausdrücklich erwähnen, dass wir in der vorab nicht stattgefundenen Kommunikation zu diesem Antrag einen erheblichen Vertrauensbruch zwischen dem VSA und allen BSA sehen. Der VSA ist sowohl im Präsidium als auch in der Satzungskommission des Hamburger Fußballverband e.V. vertreten. Es ist also ausgeschlossen, dass dieser Antrag am VSA vorbei erarbeitet wurde, und es wäre sehr einfach gewesen, die BSA rechtzeitig in Kenntnis zu setzen.

Wir bitten das Präsidium des HFV aufgrund unserer Argumente um eine Rücknahme des gestellten Antrages zur Änderung der Satzung §34 Absatz (11), um der ehrenamtlichen Arbeit der Bezirksschiedsrichterausschüsse wieder das Vertrauen entgegenzubringen, welches sie durch ihren nahtlosen Einsatz für das Schiedsrichterwesen in Hamburg verdient haben.

Die von den Vereinen gewählten Vertreter sind mit diesem vorgeschlagenen Wahlmodus nicht einverstanden und möchten den bisherigen funktionierenden Ablauf beibehalten, da für die gemeinsame Arbeit BSA/ Kommission Gespannspiele/VSA ein gutes Vertrauensverhältnis notwendig ist.

 

Für den BSA Alster:                                           Benjamin Stello (Vorsitzender)

Für den BSA Bergedorf:                                    Günther Adermann (Vorsitzender)

Für den BSA Harburg:                                       André Heinrich (Vorsitzender)

Für den BSA Nord:                                             Alexander Teuscher (Vorsitzender)

Für den BSA Pinneberg:                                   Michael Wischer (Vorsitzender)

Für den BSA Unterelbe:                                    Jacqueline Hermann (Vorsitzende)

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