Emotionen haben Grenzen!

Stellungnahme des BSA Harburg zu den Vorkommnissen nach Abpfiff der Partie Grün-Weiss Harburg gegen den Bostelbeker SV

von Redakteur

Im Fußball treffen Schiedsrichter*innen durchschnittlich 200 Entscheidungen pro Spiel. Von der Beurteilung eines Luftduells nach dem Abstoß durch den Torwart, über den Einwurf in die richtige Richtung auf Höhe der Mittellinie, bis hin zur spielrelevanten Entscheidung, ob ein Ball in vollem Umfang die Torlinie überschritten hat oder doch noch knapp davor geklärt werden konnte.

Während viele Entscheidungen oftmals auf übergreifende Akzeptanz stoßen, lösen einzelne Entscheidungen bei allen Spielbeteiligten und Zuschauenden verschiedene Emotionen aus. Einer der meistgenannten Sätze im deutschen Fußball ist: "Emotionen gehören zum Fußball". Emotionen machen uns zu Menschen, Emotionen lassen uns den Fußball lieben, so wie es auch bei Spielern, Trainern oder Zuschauern & Fans der Fall ist.

Emotionen sind aber definitiv keine Rechtfertigung für körperliche Gewalt und werden das auch niemals werden! Kein Mensch hat das Recht, einen anderen Menschen körperlich zu attackieren. Die Geschehnisse nach Abpfiff der Partie zwischen Grün-Weiss Harburg und dem Bostelbeker SV - wohlgemerkt am allerersten Pflichtspieltag der neuen Saison - lassen uns daher mit Erschrecken und Fassungslosigkeit zurück.

Als Bezirksschiedsrichterausschuss Hamburg-Harburg verurteilen wir ein solches Verhalten zutiefst! Es gibt KEINE Rechtfertigung dafür, den Schiedsrichter eines Spiels nach einer Niederlage körperlich anzugreifen. Als Bezirksschiedsrichterausschuss sind wir eine Gemeinschaft von vielen, entsprechend steht auch niemals ein*e Schiedsrichter*in nach derartigen Vorfällen alleine da.

Der betroffene Schiedsrichter wird von dieser Gemeinschaft vollste Unterstützung erfahren und tut dies bereits seit wenigen Momenten nach der Attacke, sowohl in der psychischen Verarbeitung des Erlebten, als auch in der sport- und zivilrechtlichen Verarbeitung. Die zuständigen Organe des Hamburger Fußball-Verbandes werden über den Vorfall entsprechend umfangreich informiert, wie es auch die Polizei Hamburg durch die von Amts wegen eingeleitete Anzeige bereits ist.

Als erste Maßnahme haben wir als BSA Harburg heute die Absetzung des kommenden Pflichtspiels des Bostelbeker SV gegen die Vereinigung Tunesien beantragt und begrüßen die Entscheidung des Spielausschusses, dies ebenfalls bereits als Erstmaßnahme beschlossen zu haben. Für uns steht fest, dass der Hamburger Fußball-Verband die besonderen Vorkommnisse zunächst sportrechltich aufarbeiten muss.

Wir sind uns bewusst, dass es sich hierbei um die Einzeltat eines Menschen handelte und nehmen entsprechend keine Vorverurteilung des Vereins Bostelbeker SV vor, welcher sich in der Schiedsrichterei im BSA Harburg immer stets vorbildlich verhält, viele junge Schiedsrichter*innen in den letzten Jahren ausbilden lies und dessen Schiedsrichter*innen auch immer bei unseren Veranstaltungen anwesend sind.

Im Namen aller Schiedsrichter*innen im BSA Harburg,

André Heinrich, Lasse Holst, Sören Wilhelm, Dennis Zwalinna
Vorstand BSA Harburg

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